Aus dem Tierschutz adoptiert: 7 Tipps für ein schnelles Einleben im neuen Zuhause

Tierschutztier einleben_Hund liegt auf dem Boden_(c) Alexandra Folkers_shelta

Es ist eine tolle Sache, ein Tier aus dem Tierschutz zu adoptieren. Das neue tierische Familienmitglied, auf das man vielleicht schon so lange gewartet hat, kommt endlich nach Hause. Da ist die Vorfreude und Aufregung – auch beim Tier – natürlich groß. Werden wir uns verstehen? Wird mein Tier sich gut einleben? Was kann ich tun, damit sich mein Herzenstier bei mir wohl fühlt?

7 Tipps, damit sich Euer Tierschutztier schnell einlebt

Damit alles möglichst reibungslos klappt und Euer tierischer Freund in aller Ruhe in seinem neuen Zuhause ankommen kann, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die das Einleben Eures Tierschutztieres erleichtern können.

Tipp 1: Informieren – wer ist mein neuer tierischer Mitbewohner?

Je besser Ihr über Euer Tier und seine Bedürfnisse Bescheid wisst, umso besser könnt Ihr auch auf sein Verhalten reagieren bzw. schon vorher absehen, wie es sich in bestimmten Situationen verhalten könnte. Sprecht daher ausführlich mit dem Tierheim oder mit der Pflegestelle: Was ist die Vorgeschichte? Was hat Euer tierischer Liebling in der Vergangenheit erlebt? Wie haben sie das Tier kennengelernt?

Tipps 2: Vorab kennenlernen – Passen Mensch und Tier gut zusammen?

Nehmt Euch schon im Tierheim oder bei der Pflegestelle genügend Zeit, Euer Tier gut kennenzulernen. Geht spazieren und spielt miteinander. Das hilft um zu entscheiden, ob Ihr gut zusammenpasst und auch bei der späteren Eingewöhnung zu Hause. Je besser Ihr Euch kennt, desto einfacher wird es. Bedenkt aber auch, dass sich Euer Liebling im Tierheim vielleicht etwas anders verhält, als in einer fremden Umgebung. Manche Vierbeiner blühen bei ihren neuen Menschen so richtig auf. Sie fassen vertrauen und fühlen sich im neuen Heim wohl und angekommen. Andere sind erstmal überfordert und ziehen sich zurück.

Tipp 3: Für Ruhe sorgen

Ist der große Tag gekommen, bedeutet dies viel Aufregung. Ihr wisst schon Bescheid, dass Euer tierischer Freund zu Euch kommt – er oder sie kennt Euer Zuhause aber nicht. Lasst ihn in Ruhe sein neues Heim, den Garten etc. erkunden und habt Verständnis, falls das Einleben ein wenig dauert. Verzichtet lieber am Anfang auf Besuch. Klar möchten Eure Freunde und Familienmitglieder den neuen Mitbewohner kennenlernen, aber mutet ihm nicht zu viel zu. Gebt ihm die Ruhe, die er braucht, zeigt ihm, dass er sich bei Euch sicher fühlen kann und richtet Rückzugsorte ein. Denn in ruhiger und entspannter Stimmung fällt die Eingewöhnung leichter.

Der erste große Ausflug sollte ebenfalls nicht in der ersten Zeit der Kennenlernphase starten. Denn die ganzen neuen und vielen Eindrücke könnten das Gegenteil bewirken: Euer Vierbeiner fühlt sich überfordert. Zeigt Eurem Tier daher anfangs erstmal die Umgebung und die wichtigsten Spazierwege.
Langsam anfangen solltet ihr auch mit dem Trainieren von Kommandos. Klar, es ist für den Alltag mit Tier wichtig, dass es weiß, was sein Halter wann von ihm will. Doch lasst es mit dem Lernen langsam angehen und überhäuft Euren tierischen Liebling nicht sofort mit Sitz, Platz und Bleib und Co.

Tipp 4: Nicht aufdrängen

Euer Tier braucht vielleicht etwas Zeit, um Euch kennenzulernen. Vielleicht möchte es auch erstmal einen Moment allein sein. Gebt ihm die Zeit, die es braucht, um Eure Familie in Ruhe kennenzulernen. Euer neuer Freund wird auch von alleine auf Euch zugehen, wenn er oder sie soweit ist. Vielleicht hat Euer tierischer Liebling auch Schweres erlebt und braucht erstmal Zeit, um wieder Vertrauen fassen zu können.

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Tipp 5: Nicht von „Stresskrankheiten“ nervös machen lassen

Tiere reagieren sehr sensibel auf Stress und neue Umstände. Das würdest Du doch auch bei einem Umzug, oder nicht? Für das Tier kommen noch viele andere neue Eindrücke und neue Menschen dazu. Manche Tiere erleiden daher beim Umzug beispielsweise auch Durchfall oder Erbrechen, Katzen verweigern auch mal das Futter– vor Aufregung. Lasst Euch davon nicht verunsichern, das ist erstmal nicht so schlimm. Sollte nach ein paar Tagen keine Besserung auftreten, dann ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen, damit eine Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Je mehr Vertrauen Euer Liebling fast, umso besser wird es ihm gehen.

Es gibt auch oft Vierbeiner aus dem Tierschutz, die zum Beispiel gar nicht wissen, wie man spielt. Ball? Was soll Tier damit machen? Tierschutz-Hund Dotty musste auch erst lernen, wie man mit Menschen spielt. Aber mit der Zeit kriegen die meisten Tiere den Dreh raus und lassen sich begeistern.

Tipp 6: Regeln und Routine helfen dem Tier

Auch wenn Euer tierischer Mitbewohner noch etwas unsicher ist, führt von Anfang an Regeln ein, die auch später gelten sollen. Darf mein Hund auf das Sofa? Wann wird mein Tier gefüttert? Wann gehen wir raus? Regeln und feste Abläufe helfen Euch und Eurem Tier, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Wisst Ihr zum Beispiel schon, dass Euer Tier später eine Zeitlang am Tag allein sein wird, so gewöhnt es behutsam daran.

Bringt in Euren Alltag auch eine Routine ein: Zum Beispiel bei den Ess- oder Gassizeiten. Das hilft Eurem Vierbeiner bei der Orientierung im neuen Zuhause.
Besonderheit Katzen: Zieht ein neuer Stubentiger bei Euch ein, ist es in der Regel sinnvoll, ihm einen eigenen Raum einzurichten, damit sich die Mieze akklimatisieren kann. Denn die meisten Katzen mögen keine Veränderungen und reagieren schnell gestresst. Lasst Euren Liebling dann nach und nach die anderen Räume, den Garten etc. inspizieren. Ist Eure Katze eher forsch, dann könnt Ihr sie auch direkt das neue Zuhause erforschen lassen.

Tipp 7: Liebe, Liebe, Liebe

Das Wichtigste: Zeigt Liebe und Fürsorge. Kümmert Euch liebevoll um Euren neuen Freund und lasst ihn wissen, dass er es gut bei Euch hat. Seid behutsam, auch wenn er ein wenig Zeit braucht, sich zurechtzufinden. So werdet Ihr bestimmt viele schöne Zeiten miteinander erleben.

Und wenn der Vierbeiner Streicheleinheiten einfordert und Freude zeigt, ist das toll und ein Zeichen, dass er sich bei Euch wohlfühlt. Das heißt aber noch nicht, dass er sich bereits in sein neues Leben eingewöhnt hat und nicht doch noch unerwartet auf eine neue Situation reagieren könnte.

Aus dem Tierschutz adoptiert – Tipps für schnelles Einleben [Grafik]

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Schutz und Sicherheit für Eure Haustiere

Ja, die erste Zeit mit dem neuen tierischen Freund ist aufregend und neu. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Eure Vierbeiner vor dem Weglaufen schützt. Denn gerade in der noch unbekannten und neuen Umgebung, kann Euer Hund oder Eure Katze schnell entwischen. Da reicht oft ein kurzer unachtsamer Moment oder ein lautes Geräusch. Daher solltet Ihr folgende „Schutzmaßnahmen“ nicht vergessen:

  • Lasst Euren Hund an der Leine. Sichert ihn am besten doppelt und mit Sicherheitsgeschirr ab.
  • Ist Eure Katze ein Freigänger? Dann lasst sie erst nach der Eingewöhnung raus.
  • Registriert Eure Tiere beim Haustierregister von TASSO beziehungsweise lasst einen Halterwechsel vornehmen, falls es bereits registriert war (vorausgesetzt, Euer Liebling wurde vom Tierarzt gekennzeichnet: Transponder oder Tätowierung).
  • Achtet darauf, dass die TASSO-Plakette stets am Geschirr/Halsband Eures Hundes befestigt ist.

Wie lange die Eingewöhnung eines Tierschutztieres dauert, darauf gibt es keine pauschale Antwort. Es kann Wochen aber auch Jahre dauern. Denn auch bei den Tieren kommt es auf den Charakter, die Vorgeschichte und andere Dinge an. Habt Geduld und lasst Eurem tierischen Freund die Zeit, die er braucht und Ihr werdet mit viel Liebe und Treue belohnt.

Wie war den bei Euch die Eingewöhnung, als Euer Liebling aus dem Tierschutz eingezogen ist?

11 Gedanken zu “Aus dem Tierschutz adoptiert: 7 Tipps für ein schnelles Einleben im neuen Zuhause

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  3. Hallo Shelta Team,
    wir haben seit drei Wochen einen 1,5 Jahre Hündin aus Rumänien bei uns. Sie ist die zweite bei uns. Beide Hündinnen verstehen sich gut, auch wenn meine alte Dame 9 J. etwas genervt ist. Der Anfang, die ersten Tage haben super geklappt. Jetzt zu unserem Problem:(, sie wird immer Lustloser zum Gassi gehen keinen Spaziegang. Nur spielen im Garten. Wir haben vorsichtig angefangen von 15 Min, 1/2 Stunde über 1 – 1 1/2 Std., lassen sie immer ihre Umgebung ansehen. Sie bleibt stehen, sitzen bis hin zum liegen. Krank kann ich mir nicht vorstellen, auf einer großen Wiese fängt sie an zu rennen jagt mit meiner Ollen im Zick Zack. Wenn es Futter gibt, überschlägt sie sich fast. Ist sie Faul 🙂 ?????
    Grüße
    Sandra

    • Hallo Sandra, toll, dass du einem Tier aus dem Tierschutz ein Zuhause gegeben hast. Kläre das doch am besten mit deinem Tierarzt ab, das deinem Vierbeiner nichts fehlt. LG, dein shelta-Team

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  5. Wie bekomme ich meinen Picco stubenrein. Er ist seit 3 Wochen bei uns und pieselt immer auf die Fliesen imn einem Zimmer. Immer auf den gleichen Fleck. Er pieselt auch draussen im Garten, aber immer wieder im Zimmer. Er ist ein kastrierter Yorkie, sehr gross.

  6. Meine Hündin hat sich 2 Tage nicht bewegt! Ich habe sie rein und raus getragen, dann hat sie 4 Tage nur in „ihrem“ Zimmer verbracht, nach 5 oder 6 Tagen hat sie schon mal um die Ecke geguckt wo ich denn wohl sitze. Sobald ich sie angesprochen habe, ist sie sofort wieder verschwunden. Beim Spaziergang blieb sie nach 10 m stehen und wollte wieder zurück. Wenn man sie heute sieht, selbstbewusst, freundlich zu jedem der sie anspricht, total verspielt und ungeheuer schmusebereit….es ist wie ein Wunder ❤️

  7. Ich habe zwar kein Hund aus dem Tierschutz, doch ich hab einen Hund aus einer Anderen Familie Adoptiert die ihn abgeben mussten. DA hat es nicht so lange gedauert bis er sich an uns gewöhnt hatte.

    • Hallo Marcel, toll, dass Du den Vierbeiner aufgenommen hast und er sich schnell bei Dir wohlgefühlt hat. Alles Gute, Dein shelta-Team

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