
Meerschweinchenhaltung darf nicht unterschätz werden. Meerlis brauchen Platz und gesundes Futter. Foto: André Beer/Pixabay
Die Meerschweinchenhaltung ist eine Aufgabe, die von Tierhaltern nicht unterschätzt werden darf. Zwar sind Meerschweinchen klein, dabei jedoch keineswegs anspruchslos. Sie brauchen täglich Pflege, viel Platz und vor allem Artgenossen. Daher ist es wichtig, sich schon vor der Anschaffung von Meerlis mit der artgerechten Haltung auseinanderzusetzen. Denn werden die Kleintiere artgerecht gehalten, entwickelt sich eine besondere Beziehung, in der die Tiere ihrem Halter viel Freude bereiten.
Meerschweinchenhaltung braucht viel Platz
Grundsätzlich ist es für Meerschweinchen in Ordnung, im Haus oder in der Wohnung gehalten zu werden. Was jedoch durchaus ein Problem darstellt, sind die oftmals viel zu kleinen Käfige, in denen Kleintiere oft gehalten werden. Idealerweise haben die kleinen Schweinchen ein Gehege, das mindestens 1 qm Fläche pro Tier bietet.
Besonders schön wird es im Gehege, wenn Etagen eingebaut werden, die den nutzbaren Raum noch zusätzlich vergrößern. Außerdem freuen sich die kleinen Tiere, wenn sie sich auf ihrem Abenteuerspielplatz austoben können: Das geht zum Beispiel mit Röhren zum Durchlaufen, kleinen Hindernissen (nicht zu hoch) über die sie springen können, Ästen zum Verstecken und natürlich Höhlen, in die sie sich zurückziehen können.
Meerschweinchen sind bewegungsfreudige kleine Tiere und brauchen genügend Auslauf. Hierbei ist es egal, ob nun frei in der ganzen Wohnung oder in einem abgegrenzten Bereich im Gehege. Drinnen ist ein alter Teppich als Unterlage für den Freilauf optimal, da er nicht zu kalt ist und auf ihm die Meerschweinchen mit ihren kleinen Füßen nicht ausrutschen. Wollt Ihr Eurem Meerschweinchen den Traum vom Außengehege erfüllen? Worauf Ihr dabei unbedingt achten solltet, findet Ihr hier: Außengehege für Kleintiere
Wer seinen Meerschweinchen 24 Stunden am Tag die Möglichkeit geben möchte frei zu laufen, der fragt sich selbstverständlich nach der Stubenreinheit der Tiere. Hier kommt eine erfreuliche Nachricht für künftige Meerschweinchenhalter, denn die kleinen Tiere können sich durchaus an stubenreines Verhalten gewöhnen, wenn man ihnen beispielsweise kleine Boxen mit Streu in den Auslauf stellt. Für den Anfang lohnt es sich Streu zu nehmen, die bereits mit Urin in Kontakt gekommen ist.
Einzelhaltung ist tabu! Meerschweinchen dürfen auf keinen Fall alleine gehalten werden, sie brauchen Artgenossen, mit denen sie kommunizieren und spielen können, um nicht zu vereinsamen. Am besten ist eine kleine Gruppe von etwa 4 Tieren.
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Meerschweinchen beschäftigen
Auch wenn Meerschweinchen keine Schmusetiere sind, macht es viel Spaß, sich mit ihnen zu beschäftigen. Und dabei könnt Ihr Euch kreativ austoben. Da die Tiere an sich nur wenig Spieltrieb haben, ist es für den Halter wichtig zu wissen, wie man Meerschweinchen zum Spielen so richtig motiviert.
Dies gelingt sehr gut mit Futter, denn dies bietet den Tierchen einen Anreiz, etwas aktiv zu tun. So kann man beispielsweise „Verstecken“ mit ihnen spielen, indem man kleine Trockenfutterbröckchen oder ähnliches im Freilauf verteilt. Damit sich die Meerschweinchen auch mal so richtig strecken müssen, kann man beispielsweise eine Leine mit Gemüse oder auch Heubündel aufhängen. Ansonsten lieben Meerschweinchen es, sich frei zu bewegen und wie oben bereits erwähnt durch Röhren, Tunnel oder in kleine Höhlen zu klettern. Auch ein Zweig aus dem Garten (bitte auf mögliche Giftstoffe der Pflanze achten!) kann den Meerlis viel Freude bereiten. Meerschweinchen sind intelligente Tiere und brauchen auch entsprechende Beschäftigung. Als Meerschweinchenhalter sollte man sich also nicht von der zunächst eher unmotiviert erscheinenden Art der Tierchen abschrecken lassen, denn sind sie einmal in Fahrt, macht es richtig Spaß, sie zu beobachten.
Meerlis – klein und (nicht) kuschelig
Dadurch dass Meerschweinchen so klein sind, könnte man sie natürlich einfach auf die Hand nehmen und mit ihnen „schmusen.“ Doch das genießen die Tiere meistens überhaupt nicht: Meerschweinchen sind sogenannte Fluchttiere und mögen in der Regel keinen Körperkontakt. Wenn sie Gefahr wittern, verfallen sie in Schockstarre und verharren. Obwohl es für uns den Eindruck macht, als genießen sie die Nähe, kann es innerlich bei ihnen ganz anders aussehen: Sie sind völlig gestresst und wagen es nicht, sich zu rühren.
Kaninchen als Partner für Meerschweinchen?
In vielen Tierhandlungen wird oftmals ein Kaninchen als optimaler Partner für Meerschweinchen angeboten. Dies ist jedoch nicht so optimal und bedeutet für die Tiere unnötigen Stress, bei dem sie sich möglicherweise gegenseitig verletzen können. Kaninchen und Meerschweinchen sind extrem unterschiedlich, weswegen beide Tierarten nur mit den eigenen Artgenossen gehalten werden sollten.
vielen lieben Dank für den wertvollen artikel
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Wir hatten vor ein paar Jahren 2 Meerschweinchen, und haben immer auf viel Abwechslung und viel Bewegung für die 2 Racker geachtet. Wohnungshaltung ist auch okay. Aber bitte beachtet die Tips die hier geschrieben wurden. Viele unterschätzen die lieben Nager sie sind Anspruchsvoller als viele denken. Echt toller Bericht!! Danke!!!!!!