Es ist der Alptraum eines jeden Hundehalters: Der tierische Freund hat beim Spaziergang einen Giftköder gefressen und leidet nun schrecklich. Leider gibt es immer wieder Menschen, die Tiere abgrundtief hassen und in ihrem Hass zu grausamen Methoden greifen, um Tiere und ihre Halter zu verletzten. So kann es immer wieder passieren, dass sogenannte Giftköder an beliebten Spazierwegen ausgelegt werden. Es sind vergiftete oder mit Scherben gespickte Leckereien – oft werden Hunde dadurch schwer verletzt oder sterben sogar an den Folgen.
Was ist zu tun, wenn Du befürchtest, dass Dein Tier einen Giftköder gefressen hat?
„Die meisten Köder verursachen schon binnen kürzester Zeit erste Symptome. Bei einer Vergiftung können das Erbrechen, übermäßiges Hecheln, vermehrte Speichelproduktion, blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen und Teilnahmslosigkeit sein“, erklärt die für die Tierschutzorganisation TASSO e.V., zu der das Online-Tierheim shelta gehört, tätige Tierärztin Dr. Anette Fach.
Auch Betäubungsmittel werden häufig für Giftköder genutzt. Darauf reagieren die Tiere durch Torkeln oder Bewusstseinsverlust. Leider erst einige Zeit nach dem Fressen (es können schon mal zwei bis drei Tage vergehen) treten die Anzeichen einer Vergiftung durch Rattengift auf. Neben den bereits genannten Symptomen können auch Durchfall, eine niedrigere Körpertemperatur sowie Blutungen auf den Schleimhäuten oder aus Körperöffnungen ein Zeichen für eine Vergiftung sein.
Neben vergifteten Ködern legen Tierhasser auch häufig vermeintliche Leckereien aus, die mit Fremdkörper wie beispielsweise Scherben versehen sind. Wenn ein Tier einen solchen mit scharfkantigen Gegenständen gespickten Köder gefressen hat, blutet es häufig aus dem Maul. Es kann aber auch innere Blutungen haben, die sehr gefährlich sind. Innere Blutungen führen je nach Ausmaß zu blassen bis weißen Schleimhäuten, verstärkter Atmung, Schwäche, Untertemperatur und bei zu großem Blutverlust zum Verbluten und damit zum Tod durch Herz-Kreislaufversagen. Weiterhin kann ein Fremdkörper zu einem Darmverschluss führen, was ebenfalls sehr gefährlich ist.
Daher solltest Du Deinen Liebling auf jeden Fall sofort zum Tierarzt bringen, wenn Du eines dieser Symptome bemerkst. Ruf am besten vorher in der Praxis an, um Dich und Deinen Liebling anzukündigen.
Lässt sich verhindern, dass ein Tier Giftköder frisst?
Leider kann man einem besonders gefräßigen Hund nur schwer beibringen, nicht Gefundenes zu fressen. Trotzdem kannst Du das Risiko verringern. Denn: Je spannender Du selbst bist, desto weniger muss Dein Hund beim Gassigehen auf eigene Faust nach Unterhaltung suchen. Spielt miteinander oder trainiert Tricks und Gehorsam. Auch Streicheleinheiten sollten beim Spaziergang nicht zu kurz kommen.
Außerdem solltest Du darauf achten, dass Dein Hund in Sichtweite bleibt. Nur so hast Du die Möglichkeit, ihn abzurufen, wenn er sich ungewöhnlich verhält. Du kannst auch mal versuchen, Deinem Hund anzutrainieren, dass er etwas, das er eigentlich fressen wollte, auf ein Kommando von Dir wieder freigibt. Oder noch besser: Trainiere, dass Dein Hund ohne Deine Erlaubnis gar nichts aufnimmt. Das ist zwar nicht ganz einfach und klappt bestimmt nicht bei jedem Hund, aber auf jeden Fall wäre es der sicherste Weg, Deinen Liebling vor Giftködern zu bewahren.
Unser Tipp: Sei wachsam und halte Notfallkontakte wie die des Tierarztes und der nächstgelegenen Tierklinik immer bereit. Am besten speicherst Du die Nummern in Deinem Handy.