Hündin Csiperke hat über shelta ihr Zuhause gefunden. Eine Erzählung von Claudia T.
Als ich Csiperke Anfang August 2018 auf shelta entdeckt habe, hat ihr Profilbild schon „mit mir gesprochen“. Aber beim zweiten Foto bin ich fast hintenübergefallen: Die sieht ja aus wie mein Gremlin!
Spätestens nach der sympathisch formulierten Beschreibung war der Bauch schon vollends überzeugt. Also habe ich kurz entschlossen Kontakt aufgenommen und hatte nach dem ersten Telefonat entschieden, dass Chizzy unsere blonde Truppe verstärken soll, Epilepsie hin oder her. Nachdem alle Formalitäten abgehakt waren, hieß es nur noch den Ankunftstermin abwarten. In der Zwischenzeit konnte ich schon einiges organisieren; mit der Geschäftsführung absprechen, dass mich auch der zweite Hund ins Büro begleiten darf (Luxus!), Tierarzttermin für die erste Woche machen, Sachspenden für den Verein sammeln, tonnenweise gutes Karma in die ganze Aktion pumpen und meine ganze Umgebung mit meiner Aufregung anstecken. Zweifel kamen nicht eine Sekunde auf, lediglich immer mal wieder die Überlegung, wie ich dann wohl zwei Leinen managen werde?!
Am 9. September war es endlich soweit. Wir fuhren am 8. abends in meine Heimat Hannover und dann am frühen Sonntagmorgen nach Nörten-Hardenberg um Chizzy nach 12 Stunden Anreise aus Ungarn in die Arme zu schließen. Da in Norderstedt am Samstagabend ein Feuerwerkswettbewerb stattfand und Gremlin bei Gewitter und Feuerwerk ein Angsthase ist, hatte das Schicksal entschieden, dass er mitkam. Fand ich aber auch nicht schlecht, denn einen neutraleren Ort für die Zusammenführung konnte es kaum geben. Trotzdem – die Spannung stieg. In Sudershausen angekommen gab es eine freundliche Begrüßung und Kaffee und Brötchen zum Frühstück. Dann die Nachricht: der Transporter kommt eine Stunde später an als geplant. Folter. Aber auch die ging dann schneller rum als befürchtet, man tauschte Hundegeschichten aus, trank zu viel Kaffee und hielt immer wieder nach dem einen Transporter Ausschau. Und dann kam er und verwandelte alle Anwesenden in einen Hühnerhaufen. Der Gremlin saß derweil im Auto und hat die ganze Aufregung verschlafen, denn die gespannte Stimmung wäre nichts für die Zusammenführung gewesen.
Die ersten Hunde wurden an die neuen Familien übergeben, die Rührung war ansteckend, diverse Tränchen kullerten allerseits. Csiperke durfte als Dritte aussteigen. Frau Tabe hatte sie auf dem Arm, weil sie in einer Kiste ganz oben gereist war. Also bekam ich ein blondes Bündel überreicht, das sich sogleich auch bei mir wieder ankuschelte. Gefühlschaos aus Erleichterung, Rührung, siebter Himmel: Sie ist da! Schnell das Autogeschirr angezogen und dann ab auf die Straße, nach der Reise muss sie bestimmt. Und so war es auch, die erste Wiese wurde in eine Talsperre umgewandelt.
Zurück beim Transporter stiegen immer noch Hunde aus, manche stürmisch, manche zurückhaltend, alle herzlich empfangen. Das war eine einzigartige Stimmung.
Csiperke bekam dann zwischendurch ihre Tablette, die sie in einem Stück Rindswurst einfach so inhaliert hat. Frau Tabe war gespannt auf den Gremlin, also gingen wir zusammen zum Auto. Plötzlich stand die Zusammenführung bevor – und stellte sich als unspektakulär heraus. Kaum war der Grem aus dem Kofferraum gehüpft, schnupperte er einmal kurz an Csiperke ebenso wie sie an ihm, aber der nächste Baum war deutlich spannender. Thema durch, und so sollte es bleiben. Unfassbar!
Nach dem abschließenden Gruppenfoto mit 18 Hunden und Familien wurde das dynamische Duo also ins Auto verfrachtet. Die beiden würden die Rückfahrt zusammen im Kofferraum verbringen, jeder in seiner Kiste, aber Seite an Seite.
Mit der Welt zufrieden fuhren wir also los um den Katzensprung nach Norderstedt hinter uns zu bringen… Falsch gedacht, die A7 meinte es nicht gut mit uns. Wir standen gleich erstmal 2 Stunden im Stau. Als wir nach 6 Stunden endlich zu Hause ankamen, wurde es für mich noch einmal spannend: Wie würde der Gremlin auf Csiperke in seiner Wohnung reagieren? Gar nicht. Sie lief einfach mit, auch die Treppen, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Sie guckte sich neugierig alles an, nahm in Ruhe die erste Mahlzeit ein und genoss dann den Rest des Abends angekuschelt auf dem Sofa. Angekommen.
Inzwischen sind zwei Tage vergangen, aber es kommt mir so vor, als sei sie schon viel länger da. Es ist friedlich geblieben, nur bei Futter knurrt sie gelegentlich. Aber der Grem hat sofort verstanden, dass mit dem ungarischen Prinzesschen nicht zu spaßen ist und hält sich vornehm zurück. Csiperke, beziehungsweise jetzt Chizzy, ist stubenrein, wickelt mit ihrem Blick alle um die Pfote und ist ganz ganz schmusig.
Natürlich haben wir noch einiges zu tun, aber das wird die Kür, alles andere läuft schon prima, sogar das Leinenchaos ist ausgeblieben. Diese Woche ist noch einiges los, Termine, Termine, Termine! Kennenlernen bei der Tierärztin, Beschnuppern beim Agility, Probestunde im Hort und der erste Tag im Büro. Willkommen im Alltag, so wie es sein soll.
Csiperke ist einfach unser Perfect Match und wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Frau Tabe und dem Herz für Ungarnhunde e.V. für die professionelle Vermittlung und herzliche Betreuung während der ganzen Zeit!
Die beiden Vierbeine bloggen auch. Ihre Abenteuer könnt Ihr auf Blonde Bande verfolgen.
Wenn auch Du Dein Tier bei shelta gesucht und gefunden hast und bereit bist, Deine Erfahrungen mit uns zu teilen, dann freuen wir uns über eine E-Mail an .