Happy End: Rüde Buddy wurde aus dem Tierschutz adoptiert

 Tierschutz-Hunde Hope und Buddy toben auf der Wiese. © Martina-McDevin

von Martina McD., TASSO-Team

Unsere Kollegin Martina hat den jungen Rüden Buddy über shelta gesucht und gefunden. Wie Buddy in ihre Familie kam und wie es dem Vierbeiner jetzt geht, hat sie uns in einem Interview erzählt.

Update September 2021: Acht Jahre ist Buddy nun bei uns und bereichert unser Leben jeden Tag. Unsere geliebte Schäferhündin Oshosi ging 2015 im Alter von knapp 14 Jahren über die Regenbogenbrücke und hinterließ erneut eine riesige Lücke in unseren Herzen. Wieder wollten wir keinen weiteren Hund mehr, denn dieser Schmerz, wenn sie einen für immer verlassen, ist schier unerträglich und wir fragten uns, wie oft wir das noch ertragen können? Das kann nur nachvollziehen, wer selbst schon einen treuen Freund verloren hat.

Wenn man Buddy in einem Satz beschreiben müsste, würden wir das so tun: Hochsensibler, kommunikativer Clown mit sportlichem Temperament und ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Inzwischen haben wir einen DNA-Test machen lassen und wissen, dass er ein Boxer-Parson-Jack-Russel-Terrier-Mix ist und dementsprechend ist auch sein liebenswerter Charakter.

Etwa ein halbes Jahr nachdem Oshosi von uns gegangen ist, entschieden wir uns dann doch wieder für einen Zweithund aus dem Tierschutz. Ende Januar 2016 zog die damals 17 Wochen junge Hope bei uns ein. Sie kommt aus Rumänien und ist eine Angsthündin. Buddy entpuppte sich als bester Therapeut und mit seiner souveränen Persönlichkeit gibt er ihr seit dem ersten Tag Sicherheit. Hope kannte nichts und wollte nicht einmal das Haus verlassen. Wir holten uns professionelle Hilfe bei einem Hundepsychologen, gingen mit ihr in eine Hundeschule und unterstützten sie mit homöopathischen Mitteln. Es dauerte etwa vier Jahre, bis wir uns ihr Vertrauen verdient hatten und in all dieser Zeit war Buddy immer treu an ihrer Seite und gab ihr Halt, wenn ihre Angst sie wieder einmal lähmte. Inzwischen ist sie sechs Jahre alt und hat noch immer Angst vor Wind, vor Autos, vor Kindern, vor Fahrrädern, vor fremden Menschen, etc. Aber sie vertraut uns und wenn wir gemeinsam etwas unternehmen und Buddy auch an ihrer Seite ist, dann kann sie inzwischen auch mal richtig mutig sein.

Wir würden uns immer wieder für Hunde aus dem Tierschutz entscheiden, denn egal wie sie aussehen, was sie erlebt haben, wie ängstlich oder misstrauisch sie sind, für uns sind sie immer perfekt. Jeder Einzelne von ihnen hat ein liebevolles Zuhause verdient, in dem er bis zu seinem letzten Atemzug gekuschelt wird.

Buddys Happy End: So kam der junge Vierbeiner zu seiner Familie (2013)

Wie kamst du dazu, dein Tier über shelta zu suchen?

Da ich bei TASSO unter anderem auch für die Betreuung unseres Online-Tierheims shelta zuständig bin, schaute ich dort auch immer wieder die Neuzugänge an. Eigentlich war es derzeit für uns undenkbar wieder einen Hund zu adoptieren, da wir unseren geliebten Rüden Shango erst im Februar durch Krebs verloren haben. Er schlief in unseren Armen für immer ein. Danach schien sich unser ganzes Leben von jetzt auf sofort völlig verändert zu haben. Unsere Wohnung war irgendwie ohne Leben und Shango fehlte jeden Tag und in jedem Raum. Er war ein vollwertiges Mitglied unserer Familie und wir vermissen ihn so sehr, dass wir in den ersten Wochen gar nicht wussten, ob wir diesen Schmerz jemals überwinden könnten? Auch unsere Hündin Oshosi trauerte ganz arg und sie lag die meiste Zeit auf Shangos Lieblingskissen, das noch immer nach ihm roch und verteidigte es. Bis zu seinem Tod waren sie unzertrennlich.

Aber Anfang Juni 2013 sah ich dann plötzlich den kleinen Ernesto bei shelta. Er war ein neun Wochen alter junger Labrador-Boxer-Mix, der auf dem Foto aussah wie ein Stofftier. Ich verliebte mich sofort  und zeigte die Fotos meinem Mann. Mir war klar, dass auch er sich sofort verlieben würde.

Und wie lief dann die weitere Vermittlung ab?

Es war eine Entscheidung, die keine fünf Minuten dauerte und wir bewarben uns auf der Homepage des Tierschutzvereins Garafia e.V. um die Adoption von Ernesto, obwohl dieser bis dahin 150 km von unserem Zuhause entfernt war. Bevor man einen Hund bekommt, wird ein Vorbesuch gemacht, damit der TSV sehen kann wo ein Hund hinkommt und wie er leben wird. Da wir aber bereits zwei Hunde aus Spanien hatten, hat man Rücksprache mit der Dame gehalten, die damals die Vorbesuche bei uns gemacht hatte und mit der wir noch immer in Kontakt stehen. Wir haben das große Glück, einen tierlieben Vermieter zu haben und wohnen in einer 120 qm Erdgeschosswohnung mit großem Garten, also genug Platz für zwei große Hunde.

Am 2. Juli fuhren wir dann die knapp 150 km, um unser neues Familienmitglied abzuholen. Ich hatte ihm bereits den Namen „Butkus“ gegeben (ausgesprochen „Badkes“, wie der Mastiff aus dem Rocky-Film. Dann standen wir dem kleinen Kerlchen zum ersten Mal gegenüber und mein erster Gedanke war: „Huch, er ist ja noch ein Winzling!“ 13 Wochen war er und uns war sofort klar, dass „Butkus“ ein Name für einen großen Hund ist, aber bis er das ist, rufen wir ihn meist „Buddy“.

Buddys Mama (eine Boxerdame) wurde von jemandem in Spanien gefunden als sie bereits hochschwanger war und sie bekam zehn Welpen. Offensichtlich hat diese Person sofort ans Geld verdienen gedacht, denn sie ließ allen zehn Welpen die Rute kupieren und wollte sie als „reinrassige Boxerwelpen“ verkaufen. (So etwas macht uns stinksauer!) Nachdem sie vier Welpen zu Geld machen konnte, behielten sie die Mama und einen Welpen und gaben die restlichen fünf Welpen im Alter von acht Wochen in der Auffangstation auf La Palma ab. Man hat versucht herauszufinden, welcher Tierarzt die Welpen kupiert hatte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, denn auch in Spanien ist das verboten, allerdings wurde er nicht „verraten“.

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Im neuen Zuhause angekommen

Als wir unseren Buddy dann endlich in den Armen hielten, hatte der kleine Kerl in seinen 13 Wochen auf dieser Welt schon so viel mitgemacht, dass wir in Tränen ausbrechen könnten, wenn wir darüber nachdenken. Wir fuhren also mit ihm nach Hause und dann kam der große Moment, in dem sich Buddy und Oshosi zum ersten Mal trafen. Oshosi beschnupperte ihn, er schaute zu ihr hoch, schrie kurz auf und versteckte sich hinter uns. Dann wurde er mutiger und versuchte es noch einmal. Sie beschnupperten sich und er leckte ihre Lefze und seitdem sind sie Freunde. Sie spielen und rennen im Garten zusammen, buddeln gemeinsam Löcher und nach wenigen Tagen durfte er sich zum ersten Mal mit ihr zusammen auf eines der Hundebetten legen. Wenn er sie mit seiner Liebe zu sehr bedrängt, knurrt sie ihn kurz an und er hört auf. Okay, manchmal muss sie aber zweimal knurren, denn auch er ist stur. Buddy ist ein kluges Kerlchen, denn er schaut sich bei Oshosi vieles ab. Seit dem vierten Tag ist er so gut wie stubenrein und erledigt fast all seine Geschäfte draußen. Er ist wie ein Baby, braucht ständig Aufmerksamkeit und Zuwendung.

All diese Dinge sollte man bedenken, denn wenn man sich dazu entschließt ein Tier aufzunehmen, dann sollte es auch für immer sein! Wir haben es keine Sekunde bereut und es gäbe für uns keinen Grund, eines unserer Tiere je abzugeben.

Ein Gedanke zu “Happy End: Rüde Buddy wurde aus dem Tierschutz adoptiert

  1. Zu Buddy:
    Hallo, als ich das neue Tasso Prospekt von euch gelesen habe, dachte ich, ich sehe meinen Hund… Der Bericht von Buddy brachte mich ins staunen,denn Buddy sieht aus wie mein Hund, ich dachte ich sehe meinen Hund als er ein halbes Jahr alt ist und das beste, meiner heisst auch Buddy. Ich musste mehr als 2 x hinschauen. Vielleicht mag eure Kollegin ja mal ein Bild von meinem Buddy sehen, er ist allerdings ein Staff,-Boxer,- Jack Russel,-Scottisch Deerhound,-Mix. Ihr habt ja meine Adresse…
    Viele Grüße

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