Jedes Haustier wird alt und die Bedürfnisse und der körperliche Zustand ändern sich. Als Tierhalter solltest Du die Besonderheiten von Tieren im Alter kennen, um Dich hierauf optimal vorbereiten und Deinen Liebling auch in dieser letzten Lebensphase begleiten zu können.
Ab wann ist ein Tier alt?
Es ist nicht eindeutig, wann ein Tier das Seniorenalter erreicht. Das ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig und variiert von Tierart zu Tierart. Hunde und Katzen entwickeln sich in den ersten Lebensjahren recht rasch. So ist eine Katze bereits nach sechs Monaten geschlechtsreif, was etwa dem 15. bis 17. Lebensjahr eines Teenagers entspricht. Der Alterungsprozess bei Hunden ist abhängig von der Rasse und schreitet in einem Jahr zwischen drei und fünf Menschenjahren voran. So gelten große Hunde mit zirka sieben bis neun Jahren als alt, kleine Hunde erst mit rund 13 Jahren. Katzen wiederum gelten ab etwa elf Jahren und Nager meist schon mit rund zweieinhalb Jahren als Senioren.
Was passiert im Alter mit dem Tier?
Wenn ein Tier altert, treten häufig Symptome auf, an denen Du den Alterungsprozess erkennst. Diese sind meist nicht gleich deutlich bei allen Tieren ausgeprägt, weswegen es hilfreich ist, einen Tierarzt zurate zu ziehen.
Beim Alterungsprozess kommt es zu einem Umbau in den Organen und einem verlangsamten Stoffwechsel. Da Tiere mit zunehmendem Alter nicht mehr so bewegungsfreudig sind, nehmen sie häufig an Gewicht zu. Eine wahrnehmbare Veränderung, die mit zunehmendem Alter eintritt, ist das Nachlassen der Sinnesleistungen. So kann ein schlechteres Gehör ein Alterungsanzeichen sein. Auch die Sehkraft sowie der Geruchssinn lassen nach. In der Regel steigt das Bedürfnis nach Ruhe und zusätzlichen Schmuse- und Streicheleinheiten. Insgesamt lässt die Leistungsfähigkeit der Tiere im Alter nach und sie werden krankheitsanfälliger. Des Weiteren kann die Muskulatur meist nicht mehr so gut kontrolliert werden und die Pflege des Körpers nimmt in vielen Fällen ab.
Was kann ich als Tierbesitzer machen?
Wenn Du die Symptome frühzeitig erkennst, ist es oft möglich, den Alterungsprozess zu verlangsamen. Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt sind angebracht, damit mögliche organische Probleme erkannt und behandelt werden können oder altersbedingten Krankheiten vorgebeugt werden kann. Das aufmerksame Beobachten Deines Haustieres im Alltag ist unerlässlich.
Hat ein Tier das Seniorenalter erreicht, sollten Besitzer versuchen, sich seinen Bedürfnissen anzupassen, ihm Verständnis entgegenbringen und es in dieser Lebensphase angemessen unterstützen. Um dem Ruhebedürfnis des Tieres gerecht zu werden und um es keinem unnötigen Stress auszusetzen, ist eine verlässliche Tagesroutine hilfreich. Da Tiere ihr Essverhalten im Alter oftmals ändern, solltest Du die Fütterung an die neuen Bedürfnisse anpassen. Bei vielen betagten Tieren funktioniert die Verdauung nicht mehr optimal. Deshalb sollte hier auf gut verdauliche Nahrung Wert gelegt werden. Es kann sein, dass Dein Liebling häufiger, aber dafür kleinere Mahlzeiten braucht. Tiere, die im Alter an Gewicht verlieren, sollten besonders energiereiche Nahrung erhalten. Um einer trägen Verdauung und einem problematischen Stuhlgang vorzubeugen, sollten sie zudem besonders viel trinken. Nassfutter ist oft sinnvoller als Trockenfutter, da das Tier hiermit auch schon Flüssigkeit zu sich nimmt. Wenn Dein Tier nicht mehr gut kauen kann, solltest Du das Futter angemessen zubereiten.
Da die Aktivität oft eingeschränkt ist, muss der Spaziergang mit dem alternden Hund nicht mehr ganz so groß ausfallen wie bisher. Trotzdem solltest Du darauf achten, dass sich Dein Schützling genug bewegt, damit die Muskulatur erhalten bleibt. Auch lohnt es sich, das Tier sowohl körperlich als auch geistig in einem angemessenen Rahmen zu fordern, denn dadurch bleibt es fit und vital. Dazu solltest Du herausfinden, welche Spiele Dein Haustier bevorzugt. Biete ihm ausreichend Abwechslung um keine Langeweile oder gar Resignation aufkommen zu lassen. Aber auch die Ruhe- und Kuscheleinheiten sollten nicht zu kurz kommen.
Um Deinem Haustier ein Altern in Würde zu ermöglichen, ist es wichtig, gelassen mit den Veränderungen umzugehen und gegebenenfalls Hilfemaßnahmen zu ergreifen. Geh auf die Bedürfnisse Deines Lieblings ein und schenk ihm in seiner letzten Lebensphase besonders viel Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Mein Husky-Rüde ist nun 16 1/4 Jahre alt. Er hat Arthrose, ist fast taub und mit dem Sehen hapert es auch erheblich. Es ist trotzdem schön zu sehen wie er Blatt für Blatt an einem Strauch abschnuppert, sich an unserer jüngeren Hündin orientiert und seine Streicheleinheiten einfordert.
Ich hoffe es bleibt uns noch eine lange schöne Zeit.
Meine Schäferhund/Hovawart-Hündin ist jetzt 18 Jahre alt – ziemlich ungewöhnlich bei einem einst 35Kg Hund ! Ihre Augen werden langsam etwas trübe , aber glänzend , ein Trommelfell fehlt ihr , sie hat natürlich Arthrose , bekommt daher ein Schmerz-Mittel , geht mit mir Mittags und Abends je 2 Kilometer spatzieren , langsam,langsam aber an allem was Hunden Spaß macht interessiert ( Schnuppern,einen `draufsetzen,mit ihr genehmen „Kollegen“ auch ein wenig spielen , hat ihre Leckerli-Quellen unterwegs , die sie auch zielstrebig ansteuert )ist also alles in Allem eine zufriedene Seniorin – ich hoffe , sie hat noch viele schöne Tage !