Kaninchen in der Wohnung

Kaninchen in der Wohnung © Christina Schreier

Von Christina S., TASSO-Team

Schon als Kind war ich ein Fan der putzigen Fellnasen mit den mehr oder weniger langen Steh- bzw. Hängeohren. Diese Liebe währt bis heute. Seit vielen Jahren leben Tierschutz-Kaninchen mit mir zusammen in einer Wohngemeinschaft.

Die Kaninchen-Wohngemeinschaft

Im Moment die mehrfarbige Finchen und der schwarz-weiße Leo. Finchen ist ursprünglich illegal aus Spanien eingewandert, Leo ist ein „Ebay-Kaninchen“. Er wurde von mir mit vier Monaten und zwei weiteren Kaninchenkumpels gerettet und kam erstmal in ein Tierheim, da ich damals noch andere pelzige Mitbewohner hatte. Leider habe ich in den letzten Jahren, unter anderem auch bei meiner Tätigkeit bei einer Tageszeitung, festgestellt, dass viele Menschen nicht wissen, was passiert, wenn Tiere verschenkt werden sollen. Bei Kleintieren könnten sich zum Beispiel Schlangenfreunde melden. Warum muss ich wohl nicht erklären.

Nachdem Leos ehemalige Mitbewohner ziemlich schnell in ihr neues Zuhause umziehen konnten, wurde er im Tierheim mit Finchen vergesellschaftet. Finchen kam nach ihrer ersten Vermittlung ins Tierheim zurück, da ihr Partner verstorben war und die Halter kein neues Tier adoptieren wollten. Also durften die zwei einige Monate später bei mir einziehen.

Die Kaninchenwohnung

Ursprünglich sollte ein extra eingerichtetes Kaninchenzimmer (Holz an den Wänden als Tapetenschutz, Kistenlandschaft zum Spielen, Sandkasten zum Buddeln, Kaninchentoiletten für das Geschäft usw.) das Zuhause der Kleinen sein. Aber sie haben sich längst in der kompletten Wohnung eingerichtet. Leo ist ein echter „Ausbrecher-König“. Er hat es sogar geschafft, über das Absperrgitter zu klettern, die in Tierfachmärkten als „sicheres Außengehege“ verkauft werden. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er ist hochgeklettert und dann mit einem Satz darüber gesprungen. Das Kaninchenzimmer könnten wir jetzt eigentlich untervermieten. Abgesehen von gelegentlichen Besuchen dort verbringen Finchen und Leo die meiste Zeit im Wohnzimmer. Das ist sozusagen Kaninchenzimmer Nummer zwei. Hinter der Couch ist es so schön dunkel wie in einem Kaninchenbau und die Tapete dort scheint interessant zu schmecken. Die Kabel habe ich allerdings alle in Kabelkanäle oder andere „Behausungen“ gerettet. Überall stehen Häuschen zum Verstecken bereit und zu bestimmten Zeiten liegen sogar Äste zum Anknabbern auf dem Fußboden. Was für ein Spaß, wenn ich von Nachbarn auf die frischen Äste in meinem Arm angesprochen werde. „Na, die lege ich im Wohnzimmer auf den Boden“, sage ich dann und sehe bei meinem Gegenüber ein Schmunzeln. Haha, denkt der sich bestimmt. Aber wenn er wüsste, das mache ich wirklich…

Kaninchen sind keine Kuscheltiere!

Leider ist es mir bis jetzt noch nicht gelungen, die Kaninchen zum Kuscheln mit mir zu bewegen. Ich könnte sie knutschen, wenn sie so zusammen liegen und sich gegenseitig putzen. Sie mich allerdings nicht. Naja, dafür haben sie einander und mit einem Artgenossen schmust es sich auch schöner als mit einem Menschen. Zumal der Mensch oft komische Gerüche an sich hat, zum Beispiel von anderen Tieren, das mögen sie nämlich gar nicht.

Ich will ja nicht sagen, dass die zwei mich nicht mögen, aber wenn ich nach Hause komme und ein freudiges „Hallo Mäuse“ rufe, verspüre ich nicht unbedingt sehr große Freude. Saßen sie eben noch gechillt im Wohnzimmer, merke ich förmlich wie die Augen größer werden: „Oh Gott, sie ist wieder da!“ und schwupp sitzen sie im nächsten Häuschen. Wenn ich dann den Futternapf hinstelle, lassen sich Beiden wieder blicken. Wenn auch erst, nachdem ich mich mehr als einen Meter von diesem entfernt habe. Und das Futter scheint sowieso besser zu schmecken, wenn Mensch nicht zuguckt. Leckerchen holen sie sich ausnahmsweise aus der Hand. Finchen allerdings nur mit einem Knurren zusätzlich. Der Mensch soll sich wagen, sie zu streicheln. Getreu dem Motto: „Nur anschauen, nicht anfassen!“

Also ich kann mir ein Leben ohne diese putzigen Vierbeiner einfach nicht mehr vorstellen. Auch wenn es sicher wieder traurige Momente geben wird, sie bringen einfach Leben in die Bude.

2 Gedanken zu “Kaninchen in der Wohnung

  1. Ich liebe meine beiden häschenauch leider ist vor einem Monat unser drittes baby gestorben.aber ich würde mir immer wieder Kaninchen holen.meine sind immer sehr alt geworden

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