Katze und Baby – Muss die Samtpfote weg?

Katze und Baby - muss Katze beim Neugeborenen ausziehen

Erwartet Ihr ein Baby? Das ist großartig! Und habt Ihr auch eine Katze als Mitbewohner? Dann heißt es häufig „Oh, die Katze muss aber jetzt weg!“ Aufgrund solcher Aussagen und Missverständnisse sind leider schon einige Katzen unbegründet im Tierheim gelandet.

Natürlich muss eine Katze nicht ausziehen, wenn Ihr ein Baby erwartet. Wenn man einige Faktoren beachtet, steht einem tollen Zusammenleben zwischen Katze und Baby nichts im Wege. Denn es ist etwas Wundervolles, wenn Kinder mit Haustieren aufwachsen können. Und schließlich liebt Ihr Eure Katze ja auch wie ein Familienmitglied.

Wir wollen mit Mythen aufräumen und haben Euch dazu einige Tipps zusammengestellt, wie Katze und Baby einen guten Start haben.

  1. Toxoplasmose-Gefahr: Baby zieht ein, Katze zieht aus!

Nein, die Katze muss nicht ausziehen, wenn sich ein Baby ankündigt. Diese Behauptung ist entstanden, weil eine Infektion mit Toxoplasmose  dem ungeborenen Kind schaden kann. Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die primär Katzen befällt und deren Erreger mit dem Katzenkot ausgeschieden werden. Bereits in der Schwangerschaft kann die Schwangere einen Toxoplasmose-Test durchführen lassen, ob sie gegen diese Erreger immun ist oder nicht.

Daher sollte man in der Schwangerschaft am besten einem anderen Familienmitglied das Reinigen der Katzentoilette überlassen. Diese sollte unbedingt täglich gut gereinigt werden. Ein Grund dafür, dass die Katze ihre Familie verlieren sollte, ist eine Schwangerschaft aber wirklich nicht.

Welche Erfahrung unsere Kollegin in ihrer Schwangerschaft mit dem Thema gemacht hat, erzählt sie hier: Schwanger – Katzen – Toxoplasmose?

  1. Eifersüchtige und gefährliche Katze!

Klar, auch für die Samtpfote ist der neue kleine Mitbewohner erstmal eine Veränderung. Da kann die Katze in der ersten Zeit auch mal „eifersüchtig“ werden. Daher heißt es schon vor der Geburt: Bereite Deinen tierischen Liebling auf die veränderte Situation vor. Zeig ihm, dass er trotz Veränderungen immer noch eine wichtige Rolle im Alltag spielt: Nimm Dir bewusst Zeit für Streicheleinheiten, lass ihn am Nestbau teilhaben indem Deine Samtpfote zum Beispiel das Bettchen inspiziert oder an der Spieluhr lauscht. Und ein Extra-Leckerli ist doch bestimmt auch drin? Und wenn das Baby zu Hause angekommen ist, sollte sich die Katze langsam an den kleinen Menschen gewöhnen und ihn in kleinen Schritten kennenlernen und beschnuppern.

  1. Tabuzonen einrichten

Auch hier könnt Ihr Euren Liebling schon während der Schwangerschaft beibringen, dass beispielsweise das Babybettchen oder das Kinderzimmer eine katzenfreie Zone ist. Wahrscheinlich wird es Eurer Katze gar nicht gefallen, doch mit Geduld und Disziplin, wird sie auch diese Situation akzeptieren. Bietet Eurer Katze stattdessen vielleicht neue gemütliche und spannende Rückzugsorte in der Wohnung an.

Achtet zudem darauf, dass das Katzenklo und Futter vor neugierigen Kinderhänden geschützt sind. Und darauf, dass auch die Katze ein kindersicheres Plätzchen hat, in das sie sich zurückziehen kann und nicht gestört werden sollte.

  1. Lautes Babygeschrei

Manchmal heißt es, dass das laute Babygeschrei bei Katzen für Verwirrung sorgt und sie das Kind daher als Störfaktor ansehen. Ihr könntet Euer Tier ja schon während der Schwangerschaft an Babylaute gewöhnen. Habt Ihr vielleicht Freunde oder Familienmitglieder, die bereits ein Baby haben und das Eure Katze schon mal akustisch kennenlernen und beschnuppern kann? Oder macht doch mal ein Video an, in dem Babylaute zu hören sind. Wie reagiert Euer tierischer Liebling darauf? Wie bereits erwähnt,  solltet Ihr Eurer Mieze unbedingt genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten, damit sie sich jederzeit zurückziehen kann.

  1. Katze legt sich aufs Kind

Es ist auf den ersten Blick erstmal ganz schön, wenn sich Euer Stubentiger ans Baby schmiegt. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass Eure Mieze Eurer Baby als Familienmitglied betrachtet. Achtet aber unbedingt darauf, dass sie sich nicht direkt auf das Kind legt, damit hier keine Atemnot oder zu viel Hitze entstehen kann. Beachtet bitte immer, dass kleine Kinder und Haustiere grundsätzlich nicht unbeaufsichtigt miteinander alleine gelassen werden sollten.

Schafft Euch trotz Stress und schlafloser Nächte genügend Zeit für Euren Vierbeiner. Richtet der Katze zum Beispiel auch ein paar „Chillplätze“ ein, damit sie mit Euch im Alltag dabei ist und das Geschehen beobachten kann. Nehmt Eure Katze wahr, streichelt sie und redet mit ihr. So merkt sie, dass sie trotz des Familienzuwachses immer noch wichtig ist.

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