
Welches Haustier passt zu mir am besten? Jedes Tier hat eigene „Kriterien“, die ein Tierhalter erfüllen muss. Foto: Pixabay.com
Es gibt Tierfreunde, die gerne ein Tier adoptieren wollen, sich aber nicht ganz sicher sind, welches Haustier eigentlich zu ihnen passt. Wir haben für Hund, Katze und Kleintier, wie Meerschweinchen und Kaninchen, die wichtigsten „Kriterien“ gesammelt und hoffen, so einigen Unentschlossenen die Entscheidung zu erleichtern.
Passt ein Hund zu mir?
Das A und O bei Hunden ist unter anderem die Zeit (und Lust) für regelmäßige Spaziergänge zum Beispiel im Wald, im Feld oder auf der Hundewiese. Die Vierbeiner müssen sich beim Gassigehen nicht nur erleichtern, sondern sollen auch Schnüffeln, sich „austoben“ und auch mal mit anderen Hunden in Kontakt treten.
Außerdem solltest du dir auch über diese Dinge Gedanken machen:
- Bist du bereit hundefreundlich zu verreisen? Oder hast du einen vertrauensvollen Hundesitter, der dein Tier aufnehmen kann, falls du doch mal eine Fernreise antreten willst?
- Kannst du den Hund mit zur Arbeit nehmen oder deine Arbeitszeiten anpassen? Wer kann auf den Vierbeiner achten und mit ihm rausgehen, wenn du Arbeiten bist? Der Vierbeiner soll schließlich nicht täglich 10 Stunden alleine sein und auf seinen Menschen warten.
Bist du gerne draußen bei Sonne, Regen und Schnee unterwegs? Und hast Lust mit deinem Tier gemeinsam etwas zu lernen, zum Beispiel auch in die Hundeschule zu gehen? Dann könnte ein Hund zu dir passen. Wenn du in deiner Freizeit zum Beispiel sportlich unterwegs bist, passt ein aktiver und junger Hund besser zu dir als ein eher gemütlicher und älterer Vierbeiner.
Ist eine Katze das richtige Haustier für mich?
Bist du eher ein Typ, der die Zeit lieber drinnen mit seinem tierischen Freund verbringt, könnte eine Katze besser zu dir passen. Eine wichtige Entscheidung, die ein Katzenhalter treffen muss, ist: Soll die Katze als Freigänger oder Wohnungskatze leben? Entscheidende Faktoren dafür sind zum Beispiel Wohnort und Umgebung, Gesundheitszustand der Katze etc.
Diese Fragen solltest du vorher unbedingt abklären:
- Wer passt auf deine Katze auf, wenn du verreisen willst?
- Hast du in deinem Zuhause genügend Platz, um unter anderen einen Kratzbaum, ein Katzenklo etc. aufzustellen?
- Bist du sicher, dass du nicht auf Katzen allergisch bist? Das gilt natürlich auch für alle weiteren Mitglieder deiner Familie.
Auch hier sollte das Tier charakterlich zu dir passen. In einem eher lauten Haushalt würde sich eine ruhige und schüchterne Katze wahrscheinlich nicht wohlfühlen. Zudem gelten Katzen eher als eigenständige Tiere und nicht jede Mieze möchte täglich Krauleinheiten von ihren Menschen. Andere dagegen wollen beschäftigt werden und ebenso viel Zeit mit ihren Menschen verbringen. Wenn du also gerne tierische Gesellschaft hast und damit gut umgehen kannst, dass Katzen ihren eigenen Kopf haben, könnte eine Katze zu dir passen.
Kann ich Kleintieren das passende Zuhause bieten?
Kleintierhaltung wird leider sehr oft unterschätzt. Sie benötigen ebenso wie Hunde und Katzen jede Menge Zeit und Platz. Meerschweinchen oder Kaninchen benötigen unbedingt Gesellschaft und ausreichend Platz, unabhängig ob sie drinnen oder draußen gehalten werden. Kannst du das den kleinen Vierbeinern bieten?
Zudem solltest du auch das über die Kleintierhaltung wissen:
- Kleintiere sind keine „Kuscheltiere“.
- Einige Kleintiere, wie zum Beispiel der Hamster sind nachtaktive Tiere, sodass du tagsüber wenig von deinem Tier mitkriegst. Hamster sind außerdem in der Regel Einzelgänger, sie möchten weder mit einem anderen Hamster zusammenleben noch bauen sie eine besonders innige Beziehung zu ihrem Menschen auf.
- Das Kleintiergehege muss artgerecht ausgestattet und täglich gereinigt werden.
- Die „Essenszubereitung“ nimmt Zeit in Anspruch, da die Tiere mit einer ausgewogenen Mischung aus frischem Obst und Gemüse versorgt werden sollten.
- Auch hier stellt sich die Frage: Wer kümmert sich um die Tiere, wenn du mal im Urlaub bist?
Wenn du gerne rumwerkelst und die kleinen Tiere gerne beobachtest und es nicht schlimm findest, dass du sie nicht streicheln kannst, wie zum Beispiel einen Hund, dann könntest du Kleintieren ein Zuhause geben.
Lerne die Tiere doch mal kennen
Geh doch am besten in ein Tierheim und lass dich dort von den Pflegern beraten und verbringe dort etwas Zeit mit den Tieren. Vielleicht spürst du ja schon direkt eine Verbindung? Bestimmt haben auch deine Freunde und Bekannte einen Hund, eine Katze oder ein Kleintier? Dann übe dich doch mal als „Tagessitter“ und sammle ein paar Erfahrungen.
Und wenn du die Möglichkeit hast, einem Notfalltier oder einem schwer vermittelbaren Tier ein Zuhause zu geben, dann wäre das toll. Denn sie haben es oft schwerer, einen neuen Menschen zu finden als „normale“ Tiere.
Welches Tier bei dir auch einziehen wird, sei dir sicher, ob das Tier in dein Leben passt und du bereit bist, deinen Alltag ein Tierleben lang entsprechend anzupassen. Denn nichts ist schlimmer, als das ein Tier aus seinem Zuhause wieder ausziehen muss.
Auch Tiere kosten Geld
Bei aller Tierliebe solltest du auch an deine Finanzen denken. Denn alle Tiere kosten Geld: Futter, Ausstattung wie Körbchen oder das Gehege, regelmäßige Tierarztbesuche, eine Haftpflicht oder Krankenversicherung u. v. a. sind Kosten, die über die Jahre anfallen.