In Sachen Körperhygiene gelten Katzen als pflegeleicht. Schließlich können sie Stunden damit verbringen sich selbst abzuschlecken und somit sauber zu halten. Dennoch solltest du deiner Katze bei der Pflege zur Hand zu gehen, beziehungsweise regelmäßig überprüfen, ob deine Hilfe notwendig ist. Und auch wenn kein Eingreifen nötig ist: über zusätzliche Schmusemomente und Aufmerksamkeit freuen sich die allermeisten Katzen.
Eine glänzende Sache: das Fell
Bereits von klein auf können Katzen an Bürste und Kamm gewöhnt werden. Für die Pflege eignen sich Bürsten mit Naturborsten (nicht zu hart) und Metallkämme mit stumpfen Zinken.
Wie oft du zur Bürste greifen musst, hängt von der Katzenrasse und der Länge und Dichte des Fells ab: In der Regel ist eine Fellpflege alle drei bis sieben Tage notwendig. Langhaarkatzen können eine tägliche Pflege erfordern. So kannst du Verknotungen und Verfilzungen vorbeugen. Selbstverständlich solltest du in Zeiten des Fellwechsels zusätzlich auf Fellpflege achten. Denn jedes lose Haar, das du abbürstest, landet nicht im Katzenmagen.
Durch die Fellpflege wird auch die Durchblutung verbessert. Zudem wird das Fell glatter und verfügt damit über bessere Isolationseigenschaften. Aufgrund der Stimulation der Haaransatzdrüsen wirkt das Fell nach der Pflege wasserabweisend.
Wichtig: Beim Durchbürsten kannst du deine Katze auch gleich auf Verletzungen, Parasitenbefall oder andere Auffälligkeiten der Haut untersuchen. Achte immer auf die Richtung: immer vom Kopf zum Schwanz, dem natürlichen Haarwuchs entlang.
Von wegen „Samtpfote“: die Krallen
Fünf sichelförmige Krallen hat die Katze an jeder Vorderpfote, vier an jeder Hinterpfote. Sie erleichtern das Klettern, dienen aber auch bei der Jagd oder als Waffe zur Verteidigung. Aus Katzensicht müssen die Krallen immer messerscharf sein, werden somit regelmäßig an geeigneten Gegenständen gewetzt. Dabei wird die äußere Schicht, die Krallenhülse, abgezogen. Zum Vorschein kommt eine nigelnagelneue Kralle, die zudem kürzer ist.
Die Krallen eines Freigängers bedürfen in der Regel keiner besonderen Behandlung. Durch das Laufen auf verschiedenem Untergrund und das Klettern auf Bäumen nutzen sie sich von selbst ab. Bei Wohnungskatzen hingegen kommt es auf den Einzelfall an. Hat deine Katze viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich ihrer Krallenpflege zu widmen, musst du nur selten eingreifen. Kratzbaum und Kratzbretter an Wand und Boden werden meist dankend angenommen und erfüllen ihren Zweck.
Dennoch solltest du in regelmäßigen Abständen die Krallen deiner Katze kontrollieren, denn trotz guter Vorsorge kann es vorkommen, dass Katzenkrallen zu lang werden. Das gilt besonders für ältere Katzen: Da sich im Alter die Qualität des Krallenhorns verändert, können die Krallen sehr dick und auch schnell recht lang werden. Überprüfe den Zustand der Krallen regelmäßig. Wenn sich eine Kralle in Richtung des Pfotenballens formt, kann sie einwachsen und schlimmstenfalls sogar Entzündungen hervorrufen. Besonders die sehr geschwungene Daumenkralle kann diese Probleme bereiten.
Zum Kürzen der Krallen gibt es im Fachhandel spezielle Krallenscheren. Wer sich das Kürzen nicht zutraut, kann das auch vom Tierarzt machen lassen.
Achtung: Die Katzenkralle besteht aus zwei Teilen: Das Krallenhorn ist die äußere Schicht der Kralle. Dabei handelt es sich um totes Horngewebe. Wie beim menschlichen Fingernagel ist dieser Bereich schmerzunempfindlich und kann gekürzt werden. Durchblutet und schmerzempfindlich hingegen ist das Mark im Inneren der Kralle. Bei gutem Licht kannst du das rosafarbene Gewebe bei den meisten Katzen durchschimmern sehen. Vergewissere dich vor jedem Schnitt, dass das Krallenmark außer Reichweite der Schere liegt.
Wichtig: Das Kürzen der Katzenkrallen dient nicht dem Menschen, der seine Möbel oder sich selbst vor Kratzern schützen will, sondern ausschließlich dem Wohl der Katze.
Eine Frage der Sinne: saubere Augen und Ohren
Ihre Augen pflegen Katzen in der Regel selbst. Mithilfe von Tränenflüssigkeit werden Schmutzpartikel aus den Katzenaugen gespült. Sollte eine Unterstützung notwendig sein, kannst du vorhandenen Schmutz in den Augenwinkeln mit einem sauberen Tuch entfernen. Um Verkrustungen möglichst schmerzfrei zu lösen, ist es hilfreich, das Tuch in lauwarmes, abgekochtes Wasser zu tauchen.
Auch wenn sie sauber erscheinen, solltest du die Augen deiner Katzen ab und an in Augenschein nehmen. So kannst du eventuelle Rötungen, eitrige Stellen oder sonstige Veränderungen zeitnah erkennen und behandeln lassen.
Wichtig: Wische den Schmutz stets vom Auge in Richtung Nase.
Auch die Ohren solltest du regelmäßig kontrollieren. Schmutz in der äußeren Ohrmuschel kannst du mit Babyöl, warmem Wasser oder speziellem Ohrreinigungsmittel und Watte säubern. Solltest du jedoch erkennen, dass sich Schmutz auch im Inneren des Gehörgangs festgesetzt hat, ist ein Gang zum Tierarzt nötig.
Wichtig: Manchmal werden sie mit Schmutz verwechselt: die Ohrmilben. Kannst du einen Befall mit diesem Parasiten nicht sicher ausschließen, stelle deine Katze auf jeden Fall dem Tierarzt vor.
Der Katze auf den Zahn fühlen: Gesunder Mundraum
Besonderes Augenmerk solltest du bei deiner Katze auf die Zähne legen. Prüfe in regelmäßigen Abständen, ob sich Veränderungen an Zähnen oder Zahnfleisch einschleichen. Was nämlich als ein wenig Belag hie und da beginnt, kann zu einem waschechten Zahnstein werden, der eine Vollnarkose zur Entfernung erfordert.
Wichtig: Gelblich-brauner Belag auf den Zähnen sollte immer dem Tierarzt gezeigt werden, um Zahnfleischentzündungen und anderen unliebsamen Folgen vorzubeugen.