
Routinen im Alltag helfen Haustieren bei der Orientierung. © Pixabay
Den sogenannten Alltagstrott kennt wahrscheinlich jeder: Morgens erst einmal einen Kaffee, Mittagessen, die gewohnte Gassirunde gegen zwölf Uhr und nicht zu vergessen, das abendliche Entspannungsritual. So langweilig das auch für manche klingen mag, gerade diese Routine vermittelt vielen Menschen und vor allem Haustieren eine gewisse Sicherheit und Ruhe.
Warum ist die tägliche Routine für Haustiere wichtig?
Haustiere orientieren sich im Alltag an bestimmten Ereignissen, zum Beispiel an den täglichen Gassirunden und den Fütterungszeiten. Sie wissen ganz genau, wann was stattfindet. Diese Routine gibt unseren Tieren Orientierung, sie wissen, was in dieser Situation von ihnen verlangt wird und was sie zu erwarten haben.
Auch in Stresssituationen können Gewohnheiten helfen. Wir Menschen merken selbst, wie hektisch und chaotisch es sein kann, wenn etwas mal nicht nach Plan läuft. Diese Hektik überträgt sich besonders auch auf unsere tierischen Begleiter. Vertraute Abläufe bringen unsere Vierbeiner häufig wieder zur Ruhe und vermitteln ihnen, dass alles in Ordnung ist.
Der Tagesablauf unserer Hunde ist fest mit der Tagesplanung ihres Menschen verknüpft. Katzen hingegen sind da unabhängiger und „strukturieren“ ihren Alltag im Grunde selbst. Dennoch mögen viele Katzen große Veränderungen nicht, sie sind ebenso Gewohnheitstiere und fordern das auch mal lautstark ein, zum Beispiel wenn es um ihre regelmäßigen Fütterungszeiten geht.
Wie sehr unseren Haustieren die Routine im Alltag hilft, sieht man auch daran, dass Katzen ganz genau wissen, wann ihr Mensch von der Arbeit wieder nach Hause kommt, um ihn dann entsprechend zu begrüßen. Auch Hunde signalisieren, wann es an der Zeit für einen Spaziergang, das Fressen oder die abendlichen Streicheleinheiten auf dem Sofa ist.
Tierische Routine hat auch Vorteile für den Menschen
Ein geregelter Tagesablauf hat nicht nur Vorteile für unsere tierischen Mitbewohner, sondern auch für viele Menschen. So kommt durch die Routine Struktur in den Alltag. Frauchen oder Herrchen haben eine Aufgabe, die sie erfüllen müssen, sie werden gebraucht.
Viele Gewohnheiten „schauen“ sich Haustiere von ihren Haltern ab, manche wiederum trainieren sie sich selbst an. Das hat auch Vorteile für uns Menschen: So können wir in der Regel darauf vertrauen, dass zum Beispiel Katzen mit Freigang meist zur selben Zeit von ihren Streifzügen zurückkommen.
Hat jedes Haustier die gleichen Gewohnheiten?
Nein, jedes Tier ist individuell und hat seine eigenen Gewohnheiten – meist abhängig vom Tagesablauf seines Menschen. Rituale können kleine Helfer im Alltag sein. Das bedeutet aber nicht, dass Tierhalter niemals davon abweichen dürfen. Ganz im Gegenteil, Abwechslung für Haustiere ist wichtig, damit Hund und Katze – mit Körper und im Geist – gefordert und gefördert werden. So können Hundehalter zum Beispiel immer wieder neue Spazierwege gehen und mit ihrem Vierbeiner neue Kommandos trainieren. Und Katzenhalter können ihren Stubentigern immer wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten.
Wie sieht eure tägliche Routine mit eurem Haustier aus? Und welche Gewohnheiten hat sich euer tierischer Liebling so antrainiert?
Der amerikanische Psychologe und Philosoph William James hat gesagt: „Der Mensch lebt durch die Gewohnheit, aber für seine Aufregungen und Sensationen.“ Abwechslung tut uns gut und auch unsere Fellnasen erkunden gerne mal neue Gegenden. Gewöhnen Sie Ihr Tier deshalb auch an Ungewohntes, damit es nicht verängstigt oder gestresst reagiert, sollten Sie dann doch mal eine andere Tagesplanung haben.