Tierverhaltenstherapie – Wenn die Haustierseele leidet

Katze-mag-keine-VeränderungenDie Verhaltensprobleme und Auffälligkeiten bei Haustieren sind vielfältig. Im Zentrum der Tierverhaltenstherapie steht daher eine umfangreiche Diagnose und Behandlung, die auf eine Verbesserung der Verhaltensauffälligkeiten abzielt. Die Anzahl der Haustiere, die ein Problem im alltäglichen Verhalten haben, ist hierbei größer, als vermutet werden könnte. Mehr als 40 Prozent aller Haustiere haben kleine oder größere Probleme, die durch Verhaltenstherapie behandelt werden könnten. Diesen Auffälligkeiten zu Grunde liegt häufig eine falsche Erziehung und Behandlung – letztlich werden die Tiere also durch ihr Umfeld auf fehlerhaftes Verhalten konditioniert. Doch nicht alle Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden und Katzen können auf fehlerhaftes Verhalten des Halters eingegrenzt werden. Es gibt durchaus auch auffälliges Verhalten, das auf ein organisches Leiden zurückgeführt werden kann. So können zum Beispiel Aggressionen das Anzeichen einer Schilddrüsenkrankheit der Hauskatze sein. Da die Möglichkeit einer organischen Ursache stets in Betracht gezogen werden sollte, ist die Tierverhaltenstherapie stets eng mit der klassischen Tiermedizin verbunden.

Verhaltenstherapie beim Hund

Im Allgemeinen ist der Hund ein treues und verlässliches Haustier, das sich bei richtiger Führung unterzuordnen weiß. Doch gerade weil die Bindung zwischen Halter und Hund häufig so eng ist, entstehen hier nicht selten Probleme wie ein übermäßiger Beschützerinstinkt, der sich gegen andere Personen und auch Tiere richtet. Auch ängstliches Verhalten bei falschen Erziehungsmaßnahmen und Bestrafungen kann ein Problem sein, das die Tierverhaltenstherapie auf den Plan ruft. Das angstinduzierte Verhalten kann hierbei entweder im totalen Rückzug deutlich werden, kann jedoch auch in Form von starken Aggressionen und Selbstschutzhandlungen des Tieres bestehen. Auch ein starker Jagdtrieb und das Urinieren und Koten in der Wohnung sind Verhaltensauffälligkeiten, die nebst einer seelischen Ursache auch auf eine organische Herkunft untersucht werden sollten.

Verhaltenstherapie bei der Katze

Die Katzenseele ist sehr komplex. So neigen die Stubentiger nicht selten zu Protestverhalten und Bindungsstörungen, die sich ihre Besitzer zunächst nicht erklären können. Plötzlich auftretende Angststörungen können kleinste Ursachen haben, die der Tierverhaltenstherapeut aufspüren und beseitigen kann. Auch die Unverträglichkeit von Katzen ihren Artgenossen gegenüber – sei es auch Revierschutzgründen oder auch aus hormonellen Gründen – muss nicht hingenommen werden. Die Zerstörungswut, der sich Katzen gelegentlich hingeben, weil sie den Kratzbaum trotz Einsatz von Katzenminze und allerlei Bestrebungen nicht akzeptieren wollen, kann durch eine ursachenbasierte Verhaltenstherapie gelöst werden. Eines der häufigsten Fehlverhalten der Katze ist die Unsauberkeit, unter der auch die Halter stark leiden. Für dieses Verhalten kann es viele Ursachen geben, die es herauszufinden gilt. Ist ein organisches Problem ausgeschlossen worden, handelt es sich in der Regel um Protestverhalten, mit dem die Katze etwas mitteilen will. Da Katzen Gewohnheitstiere sind, können beispielsweise schon kleine Änderungen ihrer Lebensumstände zu diesem ungeliebten Markierverhalten führen.

Wie die Tierverhaltenstherapie funktioniert

Prinzipiell ist die Tierverhaltenstherapie ein sensibles Gebiet, bei dem es nicht immer zu einer vollständigen Heilung kommen kann. So manches Problem ist tief verwurzelt und kann daher im besten Fall lediglich in seiner Symptomatik gelindert werden. Das Einwirken des Therapeuten auf die Beziehung zwischen Haustier und Mensch und bisweilen auch das Wiederherstellen einer gesunden Rangordnung sind zentrale Bestandteile der Therapie. So muss sich im Verlauf der Behandlung auch der Besitzer mit seinem eigenen Verhalten auseinandersetzen und mögliche Automatismen überdenken. Dann ist es möglich, nach und nach Fortschritte zu erreichen. Je nach Zustand und Zugänglichkeit des Tieres und abhängig vom bestehenden diagnostischen Problem kann die Dauer einer Tierverhaltenstherapie länger oder kürzer sein.

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